Schiewer: „Freie Entfaltung des kreativen Potenzials der Universität“
In seiner Neujahrsrede stellte Rektor Professor Schiewer das Zukunftskonzept für die Albert-Ludwigs-Universität vor
Beim inzwischen traditionellen Neujahrsempfang der drei fakultätsübergreifenden Fördervereinigungen der Universität Freiburg – Wissenschaftlichen Gesellschaft, Alumni Freiburg e.V. und Verband der Freunde der Universität – am 22. Januar 2019 in der Aula, informierte Rektor Schiewer über die aktuelle Situation und die zukünftige Entwicklung der Albert-Ludwigs-Universität. Zuvor stellten sich die drei Fördervereinigungen vor. Die Uni Big Band Freiburg begleitete den Abend musikalisch.
Professor Karl-Reinhard Volz, der Vorsitzende der Wissenschaftlichen Gesellschaft Freiburg, bedankte sich herzlich bei den Förderern für die ideelle und finanzielle Unterstützung. Einige Förderprojekte stellte er im Einzelnen vor: So konnten unter anderem Reisen junger Wissenschaftler und der Science Slam im Paulus Saal gefördert werden.
Die zweite Vorsitzende von Alumni Freiburg e.V., Dr. Dorothea Rüland, berichtete, dass der Förderverein der ehemaligen Studierenden im letzten Jahr die Eröffnung einer Fahrradstation an der Technischen Fakultät und die Alumni-Preise für besondere Leistungen im Studium, sowie für soziales Engagement finanzierte. Dr. Rüland wies dabei besonders auf die Bedeutung des Preises für soziales Engagement hin, mit dem ins Leben hingewirkt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden könne.
Der Vorsitzende des Verbands der Freunde der Universität e.V., Dr. Michael Lauk, präsentierte unter den Förderprojekten seines Vereins unter anderem die Reise eines Teams Freiburger Studierender, das sich gegen 150.000 Teilnehmer durchgesetzt hatte und bei der UN in New York ihre Erfindung, ein Sterilisationsgerät für medizinische Instrumente, vorstellen durfte. Initialzündungen wie diese seien das Ziel des Verbands der Freunde, fügte Dr. Lauk an.
An ein beschwingtes Intermezzo der Uni Big Band schloss sich dann der Hauptprogramm-punkt des Abends an, die Neujahrsrede des Rektors Professor Schiewer. Er dankte zunächst der Big Band und der „großen Förderfamilie“ vor Ort. Der Rektor stellte darauf die hervorragende Entwicklung der Universität Freiburg im letzten Jahr heraus. Basis dieses Erfolgs sei der besondere Team-Spirit, der sich in Freiburg auf allen Ebenen bemerkbar mache. Auch 2020 möchte Schiewer auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken können. Voraussetzung dafür sei ein gutes Abschneiden bei der Exzellenzstrategie.
„Connecting Creative Minds“: unter diesem Motto wolle die Universität Freiburg ihre Zu-kunft weiter gestalten und sich sowohl im Exzellenzwettbewerb als auch gemeinsam mit ihren Partnern als Europäische Universität profilieren. Für den Wettbewerb um den Titel „Exzellenzuniversität“ habe sich die Universität durch ihren Erfolg beim Forschungsclusterwettbewerb im September 2018 qualifiziert. Dort seien die beiden Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies und livMatS – Living, Adaptive and Energyautonomous Materials Systems erfolgreich gewesen. Damit würden bis 2025 etwa 70 Millio-nen Euro zusätzlich in die biologische Signalforschung und in die Erforschung von bioinspirierten Materialsystemen fließen.
Connecting Creative Minds – Trinational, European, Global: So laute das Motto der institutionellen Strategie, mit der die Universität Freiburg in der zweiten Förderlinie des Exzel-lenzwettbewerbs an den Start geht. Die Universität benenne darin drei zentrale Ziele: die Kreativität über die gesamte Universität hinweg zu fördern, das Forschungsprofil zu stärken und Labor für neue Forschungsideen zu werden sowie gemeinsam mit dem oberrheinischen Universitätsverbund EUCOR – The European Campus und weiteren europäischen Partnern eine Europäische Universität zu gründen.
„Wir wollen die gesamte Universität und ihre institutionelle Kultur so gestalten, dass eine freie Entfaltung des kreativen Potenzials aller, die hier arbeiten, lehren, forschen und studieren, ermöglicht wird“, sagte Schiewer. „Alle ihre Mitglieder haben die Universität Freiburg in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht. Sie haben sie zu einer der leistungs- und innovationsstärksten Universitäten Deutschlands gemacht. Jetzt sind wir bereit für den nächsten Schritt: Wir wollen als treibende Kraft einer Europäischen Universität unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit, Sichtbarkeit und Attraktivität entscheidend verbessern und in die Spitzengruppe der europäischen Universitäten aufsteigen.“
Um dieses zu gewährleisten müsse man sich die Frage stellen, wie man die Universität weiter verbessern könne. Zu diesem Zweck müsse die gesamte Uni eingebunden und neu gedacht werden. Angestrebt werde ein langfristiger Kulturwandel, der sich auch optisch niederschlagen solle. Selbstverständlichkeiten aus dem Silicon Valley, wie beschreibbare Wände und der Einbezug von Virtual Reality Technologien, sollen dabei ihren Weg in die Universität finden. Das Konzept des Parlatoriums in der Universitätsbibliothek solle auf den Campus übertragen werden, überall sollen dabei Räume zum Austausch entstehen. Auch die Prozessoptimierung durch Co-Creation, also das gemeinsame Diskutieren von Ideen, an dem Studierende, Forschende und Mitarbeiter gemeinsam beteiligen sind, werde in der Zukunft verstärkt verfolgt.
Nach dieser motivierenden Rede des Rektors wurde traditionell die Neujahrsbrezel angeschnitten. Anschließend baten die drei Fördervereinigungen zu einem Empfang in der Prometheus-Halle. Die Uni Big Band sorgte für den musikalischen Ausklang und bei gutem Wein und anregenden Gesprächen ging ein gelungener Abend zu Ende.