Nach 2 Jahren pandemie-bedingter Funkstille im Rektoratskeller, der inoffiziellen Heimat des FIST e.V. (Freiburger Interessenverband für Studentisches Theater), kehrt das Uni-Theater endlich wieder zurück aus dem Online-Raum auf die Bühne. Und das mit Erfolg. Vier Abende lang hat „Meister Krabat“ den Zuschauerraum gefüllt.
Das Theaterstück versieht die sagenhafte Mühle von Schwarzkollm mit dem Gewand eines 2000er Büros, in dem dennoch die selben Strukturen anhalten: Gesell:innen, die mit der Wahl zwischen Hungertod und Arbeit an die Mühle gebunden werden und dort schuften müssen; Der Meister thront über ihnen und Eines wird verschwiegen: Der jährliche Tod eines/r Gesell:in, den die Mühle fordert, um die Macht des Meisters zu erhalten. Als Krabat den Meister ermordet, um diesem Zyklus ein Ende zu setzen und sich selbst zur neuen Meisterin erklärt, wird sie mit Fragen konfrontiert, denen sich auch das Publikum stellen muss: wie viel hat sie wirklich verändern können, solange sich das Mühlrad weiterdreht? Und wie viel Tod und Leid ist ihr die unermessliche Macht der Schwarzen Magie wert?
Mit tosendem Applaus wurde die Theatergruppe belohnt – und spricht im Gegenzug ihren Dank aus. Die Unterstützung des Alumni-Büros ermöglicht es dem FIST, seine Schauspielenden mit Kostümen und Maske auszustatten, durch die die Figuren noch einmal mehr zum Leben erwachen – oder als beschworene Geister zurückkehren.