Debattenkultur ganz nah
Der Schwarzwald-Cup bot Studierenden in Freiburg erneut die Möglichkeit, um das beste Argument zu ringen.
Debattieren ist ein Redewettstreit. Studierende treten in Zweierteams gegeneinander an und versuchen, die Jury und das Publikum mit jeweils 7-minütigen Reden von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Dabei wird das Thema der Debatte vorgegeben und die Position der Redner zugelost. Die Studierenden üben sich also darin, einen Standpunkt so gut wie möglich zu vertreten und sich dabei auch in die Gegenposition hineinzuversetzen. Dabei erwerben sie die analytische Fähigkeit, Argumente und Ideologien zu hinterfragen und ihren eigenen Standpunkt – auch im politischen Diskurs – überzeugend zu begründen.
Der Schwarzwald-Cup hat nun schon eine lange Tradition. Alljährlich kommen an die hundert Studierende aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Freiburg, um sich rhetorisch zu messen, Freunde wiederzutreffen und neue kennenzulernen. Es gab wieder ein breites Spektrum an Themen zu erörtern: Ist die Entwicklung der Videospielindustrie zur Mainstream-Unterhaltungsbranche zu bedauern? Sollte Heilkunde nur von Angehörigen (teil-)akademischer Heilberufe ausgeübt werden dürfen? Auch eine historische Debatte, d.h. eine Debatte, die aus der Perspektive der damals Handelnden geführt werden muss, war dabei. Hier ging es um die Frage, ob die Bundesregierung im Oktober 1977 den Forderungen der RAF im Rahmen der Schleyer-Entführung nachkommen sollte.
Der Debattierclub Freiburg dankt Alumni Freiburg e.V., der – wie schon die letzten Jahre – ein treuer Unterstützer des Turniers war. Leser*innen (auch Nicht-Studierende), die das Debattieren einmal ausprobieren wollen, sind stets in der wöchentlichen Clubdebatte des Debattierclubs Freiburg willkommen.