Dankbriefe der Stipendiat:innen des Deutschlandstipendiums

„Was hat sich bei mir geändert“ – Bericht eines Soziologiestudenten

Was hat sich geändert? Geändert hat sich im letzten Jahr viel. Natürlich steht über allem die Corona-Pandemie, die auch mich direkt betroffen hat. Plötzlich ändert sich alles. Das Studium wird kurzfristig auf Online-Lehre umgestellt, ein Studienalltag, wie ich ihn kannte, gibt es so nicht mehr. Weiterlesen…

Mein Deutschlandstipendium während des Pandemiejahrs 2020/21 – Bericht einer Studentin des Studiengangs Environmental Governance

Als ich mich im Frühjahr letzten Jahres um das Deutschlandstipendium beworben habe, hätte ich nicht für möglich gehalten, wie sehr die Coronapandemie unser aller Leben und mein Studium beeinflussen würde. Als zum Sommersemester 2020 beschlossen wurde, zunächst in den Onlineunterricht zu wechseln, fand ich das spannend. Ich studiere im Master und habe schon einige Semester hinter mir, da klang Onlineunterricht wie eine neue Erfahrung, die ich für ein paar Wochen gerne auch mal erleben wollte. Mittlerweile sind daraus zwei komplette Onlinesemester geworden. Damit hieß es für mich unvermittelt Abschied nehmen von klassischen Vorlesungen im Hörsaal, meinem Weg per Fahrrad morgens zur Uni, den Kaffeepausen mit meinen KommilitonInnen. Mein Studiengang Environmental Governance ist sehr international – wir zählen 21 verschiedene Nationalitäten unter uns 37 Studierenden. Der direkte interkulturelle Austausch ist eigentlich ein wesentliches Merkmal, und hat mir in dem einen gemeinsamen Präsenzsemester sehr viel Freude bereitet. Leider lässt sich das nicht alles in die Onlinewelt übertragen und einige Kommilitoninnen werde ich auch nicht mehr sehen, da sie in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind.
Nicht nur der Studienalltag und der soziale Kontakt mit meinen KommilitonInnen hat sich grundlegend geändert. Leider sind auch einige Highlights meines Studiums nicht mehr realisierbar gewesen. So war im Mai eine einwöchige Exkursion in den Bayerischen Wald geplant, die wir dann durch gemeinsames Ansehen von Dokumentationen und Interviews mit Experten vor virtuellem Hintergrund versucht haben, online zu ersetzen. Außerdem hatte ich mir erhofft, im Sommer ein Auslandspraktikum absolvieren zu können. Auch das wurde abgesagt. Mein liebster Ausgleich zum Studium, das Tanzen im Verein, ist ebenfalls weggebrochen, da Gruppensport vor Ort lange gar nicht möglich war und ich in meinem beschränkten WG-Zimmer nicht am Onlinetraining teilnehmen kann. Dementsprechend bedeutete das vergangene Jahr die Aufgabe vieler liebgewonnener Routinen und Pläne. Das Deutschlandstipendium hat mir in dieser ungewissen Zeit eine gewisse finanzielle Sicherheit gegeben. Das war besonders beruhigend, nachdem ich leider im Herbst meinen Nebenjob bei einem Winzer aufgeben musste. Dessen Haupteinnahmequelle ist der Verkauf an lokale Gastronomie – die aktuell aber nahezu keinen Wein abnimmt, da die Vorratskeller voll aber die Gasträume leer sind. Mein Chef sah sich deshalb gezwungen, seine Rebflächen dieses Jahr zu verpachten und kann mich vorerst nicht mehr beschäftigen.

Mit einer Kommilitonin (links) zusammen bei der Weinlese. Darüber hinaus empfinde ich das Deutschlandstipendium als eine ideelle Bestätigung. Vor Corona war ich immer von DozentInnen und KommilitonInnen umgeben, die verstehen, was ich studiere und wertschätzen, was ich tue. Während der Onlinesemester konnte ich mich viel weniger über meine Studieninhalte austauschen. Meine Mitbewohnerinnen studieren völlig andere Fächer als ich, meine Eltern können mir ebenfalls nur bedingt folgen. Wenn ich stundenlang am Laptop saß, fühlte sich meine Arbeit deshalb oftmals etwas ziellos an, viel Mühe ohne entsprechendes Feedback. Das Deutschlandstipendium stellte in dieser Situation eine Motivation dar und eine gewisse Erinnerung, dass ich eben doch noch studiere und vorankomme, auch wenn sich das nicht mehr so anfühlt, wie früher.
Nun erwartet mich nur noch die Masterarbeit, meine sonstigen Prüfungsleistungen sind alle abgeschlossen. Ich werde in Zusammenarbeit mit dem UNHCR analysieren, wie Anpassung an den Klimawandel in ausgesuchten Flüchtlingscamps im Globalem Süden umgesetzt wird. Dafür ist nicht wie früher von mir erträumt Feldforschung vor Ort möglich. Aber ich kann Interviews führen und erhalte einen Einblick in eine Organisation und deren Arbeit, und werde so nicht ganz isoliert an meiner Arbeit schreiben.
Für die finanzielle und ideelle Unterstützung des Deutschlandstipendiums möchte ich mich herzlich bedanken. Es hat mir in dem letzten Jahr Sicherheit und Motivation verliehen, die ich sehr wertschätze. Wenn ich meine Erfahrung in ein Kommentar zusammenfassen müsste, würde ich deshalb sagen, dass das Deutschlandstipendium ein Stück Verlässlichkeit in einer aktuell sehr ungewissen Studierendenwelt bedeutet.

Mit herzlichen Grüßen,
Lena Tiedemann

„Mein Deutschlandstipendium“ – Bericht einer Studierenden

Die Pandemie erschwert vieles im Studium. Statt mit seinen Freund:innen im Hörsaal zu sitzen, mit Dozierenden aktiv zu interagieren und nach der Vorlesung gemeinsam zur Mensa zu schlendern, mit dem Kopf voller Pläne für den gemeinsamen Abend, sitzt jeder für sich vor dem Bildschirm und schaut Videos. Und das häufig den ganzen Tag. Statt einem praktischen Gipskurs, gibt es jetzt ein Video, in dem einem zumindest gezeigt wird, wie man theoretisch einen Gips anlegt. Der gut gemeinte Satz zum Schluss des Videos „Wir hoffen, dass Sie nun in der Lage sind einen Gips erfolgreich anzulegen!“ wirkt hier schon sehr optimistisch. Aber wahrscheinlich ist es genau das was wir momentan alle gebrauchen können: Optimismus. Ohne ist die momentane Situation für die meisten von uns wohl kaum zu bewältigen.

Das Deutschlandstipendium hat mir sehr geholfen, optimistisch zu bleiben und zu wissen, dass meine Familie und ich finanziell entlastet werden. Und so konnte ich trotz der Pandemie auch noch Zeit für Ausgleich finden. Gerade in der momentanen Situation hat das enorm geholfen. Außerdem konnte ich zusätzlich Zeit in Hausaufgabenhilfe investieren, für Kinder bei denen häufig jede extra Stunde schon viel bewirken kann. Vielen Dank!!!!

 

„Mein Deutschlandstipendium im letzten Jahr“ – Bericht der Studierenden Amelie Fuchs

Sehr geehrte Damen und Herren,

Dieser März ist mein letzter Fördermonat durch das Deutschlandstipendium und das Förderjahr ist wie im Flug vergangen. Für die finanzielle und ideelle Unterstützung im letzten Jahr bin ich sehr dankbar. Für mich stellt das Deutschlandstipendium eine große Wertschätzung meines universitären Engagements dar, zum Beispiel im Rahmen der Fachschaftsarbeit, aber auch bezüglich meines Lernens und Ehrgeizes.

In Zeiten der Coronapandemie war die finanzielle Unterstützung durch das Deutschlandstipendium ein großer Sicherheitsfaktor, sodass ich mir um die Finanzierung meines Studiums weniger Sorgen machen musste. Ich konnte mich vollkommen meinen Studieninhalten widmen und habe mich intensiv damit auseinandergesetzt, welches Masterstudium und welche Berufslaufbahn ich einschlagen möchte. Für diese Gelegenheit bin ich überaus dankbar.

Ich finde es großartig, dass das Deutschlandstipendium verschiedenste Studierende fördert und dabei unterschiedlichstes Engagement und persönliche Situationen mitberücksichtigt. Die individuelle Lage der Studierenden sollte meiner Meinung nach zukünftig noch relevanter bei der Stipendienvergabe werden, da Noten allein nicht immer eine zuverlässige Aussage darüber geben können, ob eine Person es wert ist, durch ein Stipendium gefördert zu werden. Daher bin ich gespannt, welche jungen Menschen dieses Jahr durch das Deutschlandstipendium gefördert werden und wie sie ihren individuellen Weg gehen.

Ich bedanke mich herzlich bei den Alumnae und Alumni der Universität Freiburg für die Bereitstellung meines Fördergeldes über Alumni Freiburg e.V. und bei dem Auswahlkomitee des Deutschlandstipendiums für die Chance zur Förderung!

Mit freundlichen Grüßen

Amelie Judith Fuchs

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