Alumni Freiburg e.V.-Club Hessen/Rheinland-Pfalz hat die Zeitenwende im Blick – Vortrag von Prof. Gunther Hellmann am 10. März 2025

Alumni Freiburg e.V.-Club Hessen/Rheinland-Pfalz hat die Zeitenwende im Blick – Vortrag von Prof. Gunther Hellmann am 10. März 2025

Foto: Übergabe eines edlen Tropfens, als Vortrags-Deputat, vom Alumni-Clubpräsidenten an den Referenten

“Deutsche Außenpolitik mit einer neuen Bundesregierung und einem wiedergewählten US-Präsidenten Trump” lautete der Titel des Vortragsabends mit Diskussion, zu dem der Freiburger Alumniclub Hessen eingeladen hatte. Der Referent: Prof. Gunther Hellmann, Goethe-Universität Frankfurt, Studium 1982-83 in Freiburg.
Dass es zu den Iden des März hin weltpolitisch „interessant“ würde, konnte man sich zum Zeitpunkt der Vereinbarung des Alumni-Abends gut denken. Dass es dann aber SO interessant wurde, damit hätten auch Organisatoren und Referent nicht gerechnet. In jedem Fall traf das Thema buchstäblich ins Schwarze. Kein Wunder, dass sich 50 Personen anmeldeten.
Eine gute Entscheidung war, dieses ca. 80. Quartals-Treffen im 22. Jahr des Freiburger Alumniclubs Hessen(-Rheinland-Pfalz) im Mini-Campus der Fernuni Hagen in Frankfurt-Sachsenhausen durchzuführen. Für die gute, unkomplizierte Kooperation sei Adrian Jitschin und Christian Schreiner ein herzliches Dankeschön gesagt.
Unser Alumnus Prof. Gunther Hellmann hat über mehrere Jahrzehnte Auge und Ohr zu den internationalen Machern, Gremien und deren Umgebungen im Westen ausgerichtet, eingeübt und geschärft. Im Studium hatte er das Glück, Größen seiner drei Studienfächer – Wilhelm Hennis (Politikwissenschaft), Robert Spaemann (Philosophie) und Heinrich-August Winkler (Geschichte) – noch direkt in der Lehre zu erleben.
Prof. Hellmanns Eingangs-Credo: Die Zeitenwende war schon vor einem Jahrzehnt wahrzunehmen: 2014 – die Krim-Einverleibung, 2015 – der Brexit, 2016 – Trump 1. Top-Experten wie Gunther Hellmann, Carlo Masala, Frank Sauer und Reinhard Wolf haben schon 2016 die „Zeitenwende“ so benannt und zum Handeln aufgefordert. Sie baten Berthold Kohler (FAZ-Herausgeber) um ein Podium. Er lehnte ab; ein Herausgeber Frank Schirrmacher hätte wohl – in guter Diskurstradition kluger Köpfe, darf man getrost vermuten – eine Diskussion zugelassen, ja mitgetragen. Der Text wurde schließlich im Spiegel veröffentlicht. Was lernen wir daraus? Es muss bei uns wohl erst richtig schmerzhaft werden, bevor wirklich ernsthaft gelernt wird.
Ohne Zweifel kämen auf Deutschland und die EU in den folgenden Jahren gewaltige außenpolitische Herausforderungen zu, deren Ergebnisse nicht vorauszusehen seien. Der Referent zeigte sich optimistisch, dass sich diese leidlich zu unserer aller Zufriedenheit bewältigen lassen. Im Saal war der Optimismus weniger stark verbreitet. Wir konnten uns zumindest relativ leicht darauf einigen, dass die nächsten Jahre wohl weiter „interessant“ bleiben werden.
Eine Fortsetzung fand der Austausch in der legendären „Harrys New York Bar“, zu deren Gästen regelmäßig Mannschaft und Trainer der Frankfurter Eintracht gehören. In dem gediegenen und für wechselnde Kleingruppen-Gespräche förderlichen Ambiente wurden spontan auch Vorschläge für kommende Themen, Referierende und Veranstaltungen eingebracht sowie die Mit- bzw. Zuarbeit avisiert. Das darf ruhig so weitergehen, finden die Organisatoren vor Ort.

Andreas Heuberger