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uni'alumni 2012

Studienfach Biologie Studienabschluss Diplom Derzeitige Tätigkeit Gründer und Geschäftsführer der Ham­ burger PR-Agentur „Mann beißt Hund“, die unter anderem auch Hochschulen betreut. Insofern bin ich der Uni treu geblieben. Lieblingsessen in der Mensa Weiß nicht genau, ich mag ja eigentlich fast alles. Aber sicher etwas mit viel Soße. Meine Mensa war die im Instituts­ viertel. Unten eine dunkle Betonhöhle, brechend voll. Die Toiletten voll mit per­ versen Kritzeleien. Trotzdem war ich ganz gerne dort. In der Biologie an der Schänzlestraße war ja nicht so viel los. Im Sommer fuhr ich oft zur Mensa, nur um dort auf den Stufen zu sitzen und Leute zu treffen. Ich mochte auch die kleine Cafeteria, lecker Süßkram und orangefarbene Plastikstühle. Und alle durften überall rauchen. So war es doch, oder? Getrennte Aufgänge für Stamm­ essen und Eintopf, Schlange stehen auf den Treppen, dann Essensmarke zeigen und einen Platz ­suchen auf dem gleißen­ den Oberdeck. Kurioseste Mensabegebenheit Sie hieß Nicola, wir hatten Tango getanzt auf der Blauen Brücke, es war Sommer, wie so oft in Freiburg. Ich war jung, verliebt, und wir waren zum Essen ver­ abredet, in ihrer Mensa an der Rempart­ straße. Auf dem Weg kaufte ich einen Kerzenständer und Kerzen. Als wir im Gewühl einen schönen Platz ergattert hatten, zog ich alles aus der Tasche und zündete die Kerzen an. Candlelight- Lunch! Sie fand’s super. Und ich auch. In diesem Sinne: Mahlzeit! Meine WG: Peter Vollmer „Meine Wohngemeinschaft habe ich mit einem befreundeten Kommilitonen geteilt. Es war eine wunderschöne Alt­ bauwohnung mit Stuckdecke und Parkett­ fußboden im Freiburger Zentrum. Güns­ tig in der Miete, weil sie unvorteilhaft geschnitten war: Wer ins Bad wollte, musste mein Zimmer durchqueren. Was immer wieder zu galanten Szenen führ­ te, da mein Mitbewohner ein großes Herz hatte und des Häufigeren weib­ liche Campusbekanntschaften bei sich übernachten ließ. Bohemiens der 1920er Jahre Unsere WG war eine Männerwirtschaft im besten Sinne. So etwas wie einen Putzplan kannten wir nicht. Geschirr wur­ de nicht gespült, wenn man es benutzt hatte, sondern wenn man es brauchte. Wir fühlten und gebärdeten uns gerne wie Bo­ hemiens der 1920er Jahre. Als solche ha­ ben wir eine ganze Reihe von ­legendären Partys ausgerichtet. Ich bedauere zutiefst, dass ich mich an Einzelheiten beim bes­ ten Willen nicht erinnern kann. Unsere Kü­ che sah dann auch meistens so aus, wie man sich das Innere ­eines Altglascontai­ ners vorstellen muss. Die schöne Zeit endete, als der Ver­ mieter uns wegen angeblichen Eigen­ bedarfs kündigte und mein Mitbewohner den Studienort wechselte. Ich zog in eine so genannte Zweck-WG. Die Küche war sauber, weil sie nie benutzt wurde, und Partys wurden dort ebenfalls nie gefeiert. So konnte ich mich zwar mit dem gebotenen Ernst dem Studium ­widmen, mit großer Sehnsucht habe ich aber doch immer wieder an die vergan­ gene Herrlichkeit der Männerwirtschaft gedacht.“ Der Kabarettist Peter Vollmer hat zwi- schen 1984 und 1987 Germanistik und Geschichte an der Universität Freiburg studiert. Dort begann auch seine künst- lerische Karriere. Mit Thomas Reis gründete er das Duo Vital, das den Kul- turförderpreis der Universität ­gewann. Peter Vollmer lebt in Köln. Er veröffent- lichte im Herbst 2011 das Buch „Wenn Männer zu sehr 40 werden“. Foto: privat Männer­wirtschaft Mensa-steckbrief: Marcus Flatten Am liebsten mit viel Soße Marcus Flatten fuhr oft in die Mensa, um dort Leute zu treffen. Foto: privat Lunch im Kerzenschein: So romantisch kann es in der Mensa sein. Foto: Kunz 9uni'alumni 2012 Alumni-Netzwerk