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uni'alumni 2012

Ob Seminar, Vorlesung oder Workshop: Das Team der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik der Universität Freiburg unterstützt Dozierende ­dabei, den Studierenden Wissenschaft ver- ständlich zu vermitteln. Rimma Gerenstein hat die Leiterin der Arbeitsstelle gefragt, was gute Lehre ausmacht. uni’alumni: Frau Weiß, mit welchen Anliegen wenden sich Lehrende hauptsächlich an Sie? Silke Weiß: Das primäre Ziel der Lehrenden ist es, ihre Veranstaltungen zu optimieren, die eigenen Lehrkom­ petenzen weiterzuentwickeln und damit die Studie­ renden besser beim Lernen zu unterstützen. An einer Volluniversität sind die konkreten Anliegen aber recht unterschiedlich. Das geht von der Auswahl und Auf­ bereitung der Inhalte, der Einbindung der Forschung in die Lehre, der Aktivierung der Studierenden durch abwechslungsreiche Lernformen über die Beratung von Studierenden bis hin zu neuen Prüfungsformen. Auf dem Weg vom Novizen zum Experten begleiten Silke Weiß rät Lehrenden, die Perspektive der Studierenden einzunehmen Interview Silke Weiß leitet die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik der Universität Freiburg. Als Geisteswissenschaftlerin muss die Redak­ teurin oft zu Lexika greifen, wenn sie über komplexe Entwicklungen aus Medizin oder Mikrosystem­ technik berichtet. Doch darin sieht sie einen Vorteil: „Gerade weil man nicht vom Fach ist, stellt man oft die richtigen Fragen – nämlich nach Zusammen­ hängen und Hintergründen. Das macht den Text für die Leserinnen und Leser verständlich und inte­ ressant.“ Das Portal nutzt die vielen Kanäle und Formate, die das Web 2.0 ermöglicht. Neben ­Artikeln stehen zum Beispiel Videos auf der Seite, in einem Blog halten Wissenschaftler die Leser über aktuelle Projekte auf dem Laufenden. Science Slam: Forschung in zehn Minuten Der Kellner schiebt in dem Wirrwarr von ­Gesprächsfetzen und Gelächter Bierflaschen über die Theke. Die Schweinwerfer gehen an, das Pub­ likum klatscht, kreischt, johlt. Vier Männer betreten die Bühne. An diesem Abend performen sie in der MensaBar an der Rempartstraße. Stand-up Comedy? Nein. Musik? Auch nicht. Was dann? Wissenschaft. 2006 fand an der Technischen Universität Darm­ stadt der erste deutsche Science Slam statt. Mittler­ weile gibt es die Veranstaltung in Berlin, Göttingen und Braunschweig, seit 2010 auch in Freiburg. Das Format ist an den Poetry Slam angelehnt. Bei der Dichterschlacht texten und reimen junge ­Poetinnen und Poeten auf der Bühne um die Wette. Beim Science Slam dagegen hat jeder Forscher zehn Minuten Zeit, sein Projekt zu präsentieren – allgemein verständlich und unterhaltsam. Das ­Publikum vergibt nach dem Auftritt Punkte und kürt den Sieger. „Die Linguistik hat etwas Besonderes“, beginnt Dr. Martin Hilpert – der später mit viel Applaus zum Gewinner gewählt wird – seinen Kurzvortrag zum Thema Sprachwandel. „Sie kombiniert das Lang­ weilig-Technische der Naturwissenschaften mit dem Sinn-und-Zweck-Befreiten der Geisteswis­ senschaften.“ Mit seinem Kollegen hat der Anglist mehr als 500 Jahre alte Briefe aus England unter­ sucht. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass es viele unterschiedliche Schreibweisen für das gleiche Verb gibt. Die Wissenschaftler haben ein mathe­ matisches Modell entwickelt, das in 95 Prozent ­aller Fälle vorhersagen kann, für welche Schreib­ weise sich ein Autor entscheidet. Die Frage, die wohl allen im Kopf herumgeht, stellt Hilpert dem Publikum selbst: „Wozu das Ganze, wenn es auf der Welt eigentlich wichtigere Probleme gibt?“ Für den Linguisten ist der Science Slam eine Art „Reality Check“. Er könne testen, ob Fachfremde verstehen, womit er sich im Sprachlabor beschäf­ tigt – und herausfinden, ob es sie interessiert. „Als 6 Titel-Geschichte uni'alumni 2012