Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'alumni 2012

der Welt?‘‘ Auf der Wissenschaftsmarkt-Bühne mitten auf dem Münsterplatz interviewen Freiburger Studie­ rende von morgens bis abends Forscher. Woher stammen religiöse Symbole wie Kreuz oder David­ stern? Was passiert im Gehirn eines Menschen, wenn er sich in einer fremden Stadt orientieren muss? Die ultimative Prüfung für die Wissenschaftler: Bei einer Fragerunde, die live im Uni-Radio über­ tragen wird, müssen Forscher Erstklässlerinnen und Erstklässlern Rede und Antwort stehen. Arno Mattes, Forstwissenschaftler am Institut für Wald­ wachstum, hat eine riesige Holzscheibe dabei. An den Ringen könne man zum Beispiel ablesen, wie alt der Baum sei, erklärt er. Die kleine Reporterin interessiert sich aber für andere Fakten: „Du, wie viele Bäume gibt’s auf der Welt?“, fragt das Mäd­ chen und hält dem Forscher mit beiden Händen das Mikrofon hin. Mattes lacht verdutzt auf. Ist der Bestand jung, wachsen mehr als 10.000 Bäume auf einem Hektar, ist er alt, nur noch 100 bis 200, überlegt er. Baden-Württemberg hat eine Wald­ fläche von 1,4 Millionen Hektar. Das könnte man hochrechnen – aber was bringt es, das Kind mit solchen Ziffern zu konfrontieren? „Weißt du, was man viel besser zählen kann? Die Baumarten in Baden-Württemberg“, antwortet Mattes. „Hier ­haben wir nämlich gar nicht so viele verschiedene Bäume. Fichten gibt es überall. Auf der Schwäbischen Alb wachsen vor allem Buchen, im Rheintal findet man sehr oft die Eiche, und im Schwarzwald kommt die Tanne hinzu, die ist hier sogar heimisch.“ Das Mäd­ chen überlegt kurz: „Wieso heißt der Schwarzwald denn Schwarzwald?“ Eigentlich unterrichtet Mattes Masterstudierende der Forstwissenschaft. Mit solchen Fragen ist er trotzdem vertraut. Als er bei ForstBW, der ehe­ maligen Landesforstverwaltung Baden-Württem­ berg, arbeitete, erklärte er zum Beispiel Schul­ klassen bei Waldführungen das Einmaleins des Naturkreislaufs. Als Vater einer fünfjährigen Tochter und eines zehnjährigen Sohnes muss er auch im Alltag abstrakte Inhalte seiner Disziplin über­ setzen – wie beim Eichhörnchen-Spiel: Eine Gruppe versteckt Nüsse im Wald, eine andere macht sich auf die Suche und klaut die Nüsse als Futter für die Wintermonate. Übersehen sowohl Räuber als auch Eichhörnchen eine Nuss, kann aus den Samen ein Baum wachsen. „Es gibt wunderbare waldpäda­ gogische Konzepte, bei denen schon Grundschüler viel über die Grundlagen ihrer Umwelt lernen ­können“, sagt der Forstwissenschaftler – und das mitten in der Natur. Surprising Science: Wissenschaftswelten im Web Die Wissenschaftsplattform Surprising Science dagegen bietet virtuelle Einblicke in die Forschung. 2011 ging das Freiburger Portal online. Auf dem grauen Hintergrund der Website hängen Kugeln wie Atome an einer Kette. Fährt man mit dem Mauszeiger über die Kreise, verraten Sprechblasen, was sich hinter ihnen verbirgt: Ob isländische ­Sagas oder Schutz vor radioaktiver Strahlung – die Plattform präsentiert neue Forschungsergebnisse und bündelt unterschiedliche Fächer, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Beispiel Alter: Wie stellt Goethe in seinen Texten Alterungspro­ zesse dar? Wie wirkt sich das Alter auf die Sprach­ fähigkeit aus? Und wie lässt sich Zeit physikalisch begreifen? „Wir möchten Bezüge zwischen der Wissenschaft und gesellschaftlich relevanten ­Entwicklungen deutlich machen“, sagt Annette Kollefrath-Persch, Koordinatorin der Surprising- Science-Redaktion. Sie recherchiert neue Themen, besucht etablierte Professorinnen und Professo­ ren, aber auch Nachwuchswissenschaftler. „Wir haben zum Beispiel über eine Studentin berichtet, die die Sprache von Jugendlichen untersucht hat. Die Qualität der Forschung zählt.“ Das Wissenschaftsportal Surprising Science ­präsentiert mit Texten, Bildern und ­Videos neueste ­Forschungsergebnisse der Universität. 5