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uni'alumni 2012

Die lange Rote hat Zuwachs bekom­ men: Seit Sommer 2011 wird die Traditionswurst auf dem Freiburger Münsterplatz an sieben statt an fünf Wurstständen verkauft. Schuld daran ist eine Dienstleistungsrichtlinie der Euro­ päischen Union, die verlangt, dass die Standplätze nicht wie eh und je an die Alteingesessenen vergeben, sondern jedermann über eine Ausschreibung zu­ gänglich gemacht werden. Das ließ die Freiburgerinnen und Freiburger kurz­ zeitig um ihre Kultwurst zittern. Bisher konnte jeder, der Lust auf et­ was Herzhaft-Fettiges – mit oder ohne Zwiebeln – im Brötchen hatte, zwischen vier Ständen auf der Nordseite und eugen-keidel-bad Modern statt marode Heller, moderner, ökologischer: Das Eugen-Keidel-Bad ist für mehr als zehn Millionen Euro saniert wor­ den. Die weitgehend verglaste Fassa­ de lässt viel Tageslicht herein. Eine Holzpellets-Heizung, eine verbesserte Wärmedämmung sowie ein System zur Nutzung der Abwärme des Bade­ wassers tragen zur Senkung von Emissionen und Energiekosten bei. Neu sind auch drei Warmwasser­ becken, ein zweigeteiltes Therapie­ becken, zwei Außensaunen und zu­ sätzliche Liegeflächen. Das 1979 eröffnete Thermalbad verzeichnet jährlich etwa 400.000 Besucherinnen und Besucher. Heiß, fettig und mit Zwiebeln: Die Freiburger Münsterwurst wird jetzt an sieben Ständen verkauft. Foto: Kunz Zittern um die Kultwurst Das kulinarische Angebot auf dem Freiburger Münsterplatz ist erweitert worden Kommando RHino Bebaut statt besetzt Aus für „Kommando Rhino“: Die Wagenburg im Stadtteil Vauban, in der zuletzt etwa 30 überwiegend junge Menschen gelebt hatten, ist nach zwei Jahren von der Polizei geräumt worden. In der Nacht zuvor hatten offenbar linksautonome Aktivisten die heftigsten Krawalle inszeniert, die Freiburg seit Jahren erlebt hat: mit brennenden Barri­ kaden, Eisenkrallen auf den Straßen und zwei Verletzten. Auf dem Gelände errichtet die Freiburger Stadtbau nun ein integratives Hotel mit Arbeits- und Ausbildungsplätzen für behinderte Menschen sowie ein Wohn- und ­Geschäftshaus. UNited World College Büffelnd statt betend Internat für künftige Weltbürger: Ein United World College (UWC) soll künftig auf dem Gelände des ehe­ maligen Kartäuserklosters etwa 200 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt zu Verständigung, Toleranz und sozialer Verantwortung erziehen. Die 15- bis 18-Jährigen werden von 2014 an in zwei Jahren zum internationalen Abitur geführt. Der Schwerpunkt soll auf Nachhaltigkeit und Umwelttech­ nologien liegen. Bislang gibt es 13 UWCs weltweit, das Freiburger College ist das erste in Deutschland. Die Robert-Bosch-Stiftung und die Firma Bosch investieren 40 Millionen Euro in das Projekt. Marktgeflüster ­einem auf der Südseite des Münster­ platzes wählen. Dieses Quintett hatte glücklicherweise auch bei der Aus­ schreibung die Nase vorn, bei der eine eigens ins Leben gerufene Wurst­ kommission die 25 Bewerber unter ­anderem nach den Kriterien Markterfah­ rung, Standattraktivität und Produkt­ qualität beurteilte. Den Platzhirschen Hassler, Meier, Hauber, Uhl und Karle- Hämmerle dicht auf den Fersen waren die beiden neuen Anbieter: die Metzgerei Rothmund aus Murg am Hochrhein und die Metzgerei Licht aus Bad Krozingen im Markgräflerland. Deren Würste lan­ den nun auch in den Mägen von Touris­ tinnen, Touristen und aufgeschlossenen Einheimischen. Die weitaus stärker einschneidende Neuerung ist aber, dass nun wirklich alle Freiburger an den Wurstständen bedient werden können: Für diejenigen, denen es schon beim Gedanken an tote Tiere graust, brät das Freiburger Unter­ nehmen Life Food jetzt Tofuwürste. Die Badische Zeitung hat auf ihrer Face­ book-Seite für dieses in einer Ökostadt längst fällige Würstchen einen Namen gesucht. Bester Vorschlag: die lange Grüne. Claudia Füßler 32 Stadt-Leben uni'alumni 2012