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uni'alumni 2012

„Es geht nicht um Esoterik, sondern um Wissenschaft“, sagt Prof. Dr. Dr. Bern­ hard Uhde. Der Theologe und Religions­ wissenschaftler hat an der Universität Freiburg gemeinsam mit dem Institut West-Östliche Weisheit einen Studien­ gang mit dem Titel „Interkulturalität und Spiritualität“ ins Leben gerufen. Der Grund: „Viele Menschen interessieren sich zwar für spirituelle Fragen, doch fehlt ihnen ein theoretisches Fundament dafür.“ Genau das sollen Interessierte mit Hochschulreife ab dem Sommer­ semester 2012 erhalten. Der vierse­ mestrige Studiengang vermittelt Kompe­ tenzen aber nicht nur in religiösen, sondern auch in gesellschaftlichen und politischen Fragen. 4.000 Euro kostet das Studium, das nach dem Examen mit einem „Diploma of Advanced Studies“ endet. Aus Traditionen schöpfen Um „Herz und Verstand“ der Stu­ dierenden zu öffnen, werden theore­ tische Online-Module mit praktischen Übungseinheiten vor Ort kombiniert: Ein- bis zweimal je Semester treffen sich die Studierenden aus ganz Deutsch­ land, um die Kontemplation „am eigenen Ich“ zu erfahren. Dabei schöpfen sie aus den Traditionen der fünf großen ­Wel­treligionen. Auch der Begriff der Spiri­tualität selbst wird an Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und ­Buddhismus erforscht: Wo liegen Unter­ schiede, wo Gemeinsamkeiten? Und wie kann man sich auf der Grundlage geteilter Spiritualität gegenseitig verste­ hen? Interkulturalität wird daher groß­ geschrieben. Um das wissenschaftliche Fundament zu festigen, stehen zusätz­ lich Disziplinen wie Psychologie, Neuro­ logie und Physik auf dem Lehrplan. Die Sensibilität für den Umgang mit­ einander zu schulen, sagt Bernhard Uhde, sei das wichtigste Ziel des neuen Weiterbildungsangebots. Für jedermann sei der Studiengang allerdings nicht ­geeignet: „Einen gewissen Sensus muss man ­dafür schon haben.“ Maximilian Vogelmann Die Idee zu einer Video-Pod­cast- Reihe ist Prof. Dr. Ralf Poscher vom Institut für Staats­wissenschaft und Rechts­philo­sophie der Universität Freiburg während eines Forschungs­ aufenthalts in Princeton/USA gekom­ men: „In den USA gibt es eine sehr ­intensive Vortragskultur, das fand ich faszinierend.“ Die Veranstaltungsreihe „Freiburger Vorträge zur Staats­wissenschaft und Rechts­philo­sophie“, mit der sein Lehr­ stuhl 2010 begann, versteht sich als interdiszipli­näres Forum für den Dis­ kurs zwischen angloamerikanischer und kontinentaleuropäischer Rechts­ wissenschaft. „Die Pod­casts sollen den internationalen Austausch doku­ mentieren“, sagt Ralf Poscher. Acht ­renommierte Forschende aus den USA und Europa haben im Rahmen der Reihe bereits vorgetragen. Als der Schriftsteller und Rechts­ wissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Schlink im Audimax zum Thema „Die Kultur des Denunziatorischen“ sprach, war der Saal brechend voll. „Da haben vorher sogar Leute gefragt, ob sie ein Ticket bei uns kaufen können. Dabei ist unser Angebot kostenlos“, sagt Poscher und schmunzelt. Wer Schlink oder die anderen Referenten live verpasst hat, braucht sich aber nicht zu ­ärgern. Schließlich gibt es ja den Podcast. Maximilian Vogelmann Ralf Poscher hat die Vortragsreihe ­gestartet. Herz und Verstand öffnen Forum für den Diskurs Mein Podcast: Ralf Poscher Bernhard Uhde will die Sensibilität für den Umgang miteinander schulen. » www.weiterbildung.uni-freiburg.de/wisswb/diploma » www.podcasts.uni-freiburg.de » www.uni-freiburg.de/go/­ freiburger-vortraege Lernangebote: Kontaktstudium „interkulturalität und Spiritualität“ Fast wie Buddha: Die Studierenden sollen Kontemplation am eigenen Ich erfahren. Foto: Heidl/Fotolia 26 Uni-Splitter uni'alumni 2012