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uni'alumni 2012

Für den DAAD war ­Dorothea Rüland schon auf allen Kontinenten unterwegs. Vor einer Reise vertieft sie sich nicht nur in Zahlen und Fakten, sondern auch in die Geschichte und die Literatur eines Landes. Foto: DAAD Bunt, bodenständig, neugierig: So sieht Dr. Doro­ thea Rüland ihre Alma Mater. Ein Kompliment von einer Frau, die sich mit Hochschulen und ­Bildungssystemen auf der ganzen Welt auskennt. Als Generalsekretärin des Deutschen Akademi­ schen Austauschdiensts (DAAD) bringt sie Univer­ sitäten miteinander in Kontakt und unterstützt sie beim Austausch in Lehre und Forschung. Seit April 2011 ist sie außerdem Mitglied im Freiburger ­Universitätsrat. Die Entscheidung für ein Studium an der Albert- Ludwigs-Universität war eher pragmatischer Natur, erzählt die 56-Jährige: Sie wollte in der Nähe ihrer Heimatstadt Karlsruhe bleiben. Die Frage, was sie studieren wollte, war dagegen nicht so schnell ­geklärt: „Mich haben viele Fächer interessiert. Ich bin eher ein Generalist.“ Einem Medizinstudium stand der Numerus clausus im Wege, der 1974 ein­ geführt wurde – im selben Jahr, als Rüland sich bewarb. So entschied sie sich für ein Doppelstu­ dium: Germanistik und Geschichte auf Staats­ examen, Musikwissenschaften auf Magister. Erkunden, entdecken, erfahren Ihre Zeit in Freiburg war von „enormer Freiheit“ und den „Ausläufern der Achtundsechziger“ ge­ prägt. „Wer lernen wollte, konnte lernen ohne Ende.“ Bis heute treibt sie der Wunsch an, Neues zu erfahren und zu entdecken. Beim DAAD fühlt sich Rüland deswegen genau am richtigen Platz. „Ich finde es unglaublich spannend, viel zu reisen, mit Menschen auf der ganzen Welt zusammen­ zuarbeiten und andere Kulturen kennenzulernen.“ Ihre Karriere hat sie auf alle Kontinente geführt. Steht eine Reise an, recherchiert sie nicht nur Zahlen und Fakten, sondern vertieft sich auch in die Gepflogenheiten, die Geschichte und die Lite­ ratur eines Landes. Internationalität ist für die DAAD-Generalsekre­ tärin ein Schlüsselbegriff im Hinblick auf die ­Zukunft der Hochschulen. „Wir leben in einer glo­ balisierten Welt. Universitäten profitieren davon, dass sie sich in Lehre und Forschung vernetzen.“ Dabei darf die Strategie nicht fehlen. „Hunderte von Partnerschaften sind oft nicht mal das Papier wert, auf dem sie stehen. Bei dieser Größenord­ nung kann man sie unmöglich alle mit Leben füllen.“ Stattdessen sollten sich die Hochschulen auf einige ausgewählte Partnerschaften konzentrieren. Mit dem kürzlich unterzeichneten Abkommen mit der amerikanischen Spitzenuniversität Harvard sei Freiburg auf einem guten Weg. Lebensmittelpunkt Bonn Internationalität dominierte auch die Erziehung ihrer vier Kinder: Zwei Töchter kamen in Thailand zur Welt, wo die Familie fünf Jahre lebte, als ­Rüland an der Chiang-Mai-Universität als Lektorin unterrichtete. Die dritte Tochter war ein halbes Jahr alt, als die Familie für weitere fünf Jahre nach Jakarta/Indonesien zog, wo Rüland die DAAD-­ Außenstelle leitete. Dort adoptierte das Ehepaar ein Mädchen, das eng mit den Töchtern befreundet war. „Der Wunsch ging von unseren Kindern aus. Mein Mann und ich sagten: Gut, wir sind dabei – wenn ihr durch vier teilen könnt.“ Heute ist der ­Lebensmittelpunkt der Familie Bonn, der Sitz des DAAD. Dorothea Rülands Mann, Prof. Dr. Jürgen Rüland, pendelt zwischen Bonn und Freiburg – wo er den Lehrstuhl für Internationale Politik innehat. Rimma Gerenstein Lernen ohne Ende Die DAAD-Generalsekretärin Dorothea Rüland hat schon an vielen Orten gelebt Porträt 17